Das  Waffensystem-MIM-23 HAWK

 

MIM-23 HAWK ist ein Flugabwehrraketensystem mittlerer Reichweite zum Einsatz gegen Flugziele im tiefen bis mittleren Höhenbereich, das durch Verlastung auf Einachsanhängern sowie auf LKW voll verlegefähig ist. Alle Radargeräte, die Lage- und Auswertezentrale (Information Coordination Centre, ICC), der Feuerleitstand (Platoon Command Post, PCP) sowie die Feuerleitzentrale (Battery Control Central, BCC), Startgeräte (Launcher, LCHR), Raketenpaletten sowie die Führungskabinen und die 56-kVA-Stromerzeugungsaggregate (SEA oder GEN) und alles technische Zubehör waren innerhalb einer halben Stunde abgebaut und auf dem Marsch.

Die Zielsuche erfolgt durch je ein Impuls- (Pulse Acquisition Radar, PAR) und ein Dauerstrich-Erfassungsradar (Continuous Wave Acquisition Radar, CWAR). Zur Bekämpfung wird das Flugziel mit einem weiteren Dauerstrich-Radar (High-Power Illuminator Radar, HPIR) beleuchtet. Die dabei reflektierte Radarenergie dient der Lenkeinheit des Flugkörpers zur Zielsuchlenkung, wobei zusätzlich direkte Steuersignale gesendet werden, die von einer Antenne am Heck des Flugkörpers empfangen werden. Dieses Prinzip wird halbaktives Zielsuch-Lenkverfahren genannt. Der Name des Waffensystems basiert auf diesem Verfahren (HAWK, Homing all-the-way Killer). Die Zündung des Gefechtskopfes erfolgte durch einen Vergleich der Signalstärke der von einer seitlichen und einer Heckantenne empfangenen Radarenergie des HPIR. Befand sich der Flugkörper auf gleicher Höhe mit dem Ziel, wurde das Signal der seitlichen Antenne (die vom Ziel reflektierte Radarenergie) schwächer und die Zündung wurde ausgelöst.

Zur korrekten Entfernungsmessung eines Flugzieles auch unter elektronischen Störmaßnahmen wurde zusätzlich ein Entfernungsmessradar (Range only Radar, ROR) eingesetzt, das sich stufenlos über einen sehr großen Frequenzbereich betreiben ließ und dadurch praktisch nicht störbar war. PCP und ICC waren zudem mit der NATO-weit verbreiteten elektronischen Freund-Feind-Erkennung (Identification Friend/Foe, Selective Identification Feature: IFF/SIF) und dem Zentralrechner (Automatic Data Processor, ADP) ausgestattet. Letzterer hatte einen Arbeitsspeicher von 64 KB auf Ringkern-Technologie basierend, der auch bei Abschaltung bzw. Ausfall der Betriebsspannung die zuletzt gespeicherten Daten behielt.

Der Flugkörper (Improved HAWK) hat eine effektive Kampfentfernung von maximal 40 Kilometern bei einer maximalen Flughöhe von knapp unter 18.000 Metern. Die Beschleunigung des Feststoffantriebs reicht aus, um wenige Meter nach dem Verlassen des Startgerätes einfache Schallgeschwindigkeit (Mach 1) zu erreichen.

In der Vollstaffel-Konfiguration mit zwei Startgruppen konnten zeitgleich zwei Flugziele bekämpft werden, wobei beide HPIR am BCC betrieben wurden und das PCP als Reservegerät zur Verfügung stand.

 

Schematische Darstellung einer MIM-23 HAWK "Vollbatterie/-Staffel"

 

Bei gleichzeitigem Einsatz von BCC und PCP mit je einer Startgruppe ergab sich ein gewichtiger taktischer Vorteil: Eine Halbstaffel (Battery Minus) konnte den Feuerkampf führen, während die andere Halbstaffel (AFU) unter dem Schutz der aktiven Halbstaffel verlegte. Diese Verfahren nannte man den „überschlagenden Einsatz“.

 Ab 1992  wurden  die ersten deutschen MIM-23 HAWK-FlaRakverbände aufgelöst  und ab Mitte der 1990er Jahre  die BCC,ICC,PAR und ROR bei den verbleibenden Verbänden außer Dienst gestellt.Diese wurden jedoch durch  die überzähligen PCP und CWAR der aufgelösten Verbände ersetzt,so das jede Kampfstaffel nun 2 identisch ausgerüstete Halbstaffeln (PCP) besaß. Auch wurden die Halbstaffeln nun auch ,nach amerikanischem Vorbild,  AFU  (Assault Fire Unit) genannt. Diese  Geräteausstattung  blieb bis zur Auflösung des letzten deutschen HAWK-Verbandes ,der FlaRakGrp 15 in Leipheim im Dezember 2006 ,bestehen.

 

Schematische Darstellung der:

 

Halbbatterie/-Staffel BCC                                                         Halbbatterie/-Staffel PCP (AFU)

                                     
 
 
 

Schematische Darstellung eines verlegebereiten MIM-23 HAWK-Waffensystems:

(NUR WS -ohne Fernmelde-,Inst- und Troßfahrzeuge)

 

 
 

Eine letzte, Anfang der 1990er eingeführte Verbesserung war eine elektro-optische Kamera (HEOS=HAWK Electro Optical Sensor) mit extremem Zoom-Objektiv, die auf beiden HIPR montiert war und unter guten Sichtbedingungen die rein optische Zielverfolgung auf bis zu 15 km Entfernung zuließ.

Die HAWK-Verbände der Luftwaffe waren voll verlegefähig und für den Allwetterbetrieb optimiert. Das Waffensystem wurde,zur Zeit des "kalten Krieges"  im Schichtdienst (bis 1990) rund um die Uhr betrieben. Die Schichtdauer einer Kampfbesatzung (KB) lag bei 48 bis 72 Stunden und erfolgte anfangs durch drei sogenannte "Hot-KB´s", später durch vier KB´s. Da diese 4. KB hauptsächlich "nur" im 12R Status in der Stellung auf Schicht war, wurde sie auch schon mal scherzhafterweise als "Putz-und Blocker-KB" bezeichnet. Der Dienstbetrieb einer KB dauerte in der Regel eine Woche (inkl. Schicht-und Tagesdienst) mit unterschiedlichen Bereitschaftsstufen:

12 R

12h

6h/3h

20 min/5 min

 

12 Stunden released: Die Geräte des Waffensystems wurden Fristenwartungen und Überprüfungen unterzogen. Die Feuereinheit konnte innerhalb einer Frist von 12 Stunden den nächsthöheren Status einnehmen.

12 Stunden: Das System war technisch und personell einsatzbereit, wurde jedoch für die Ausbildung der diensthabenden Kampfbesatzungen genutzt; die Einnahme des nächsthöheren Bereitschaftsstatus war innerhalb von 12 Stunden möglich.

3 bzw. 6 Stunden: Die Geräte wurden kontinuierlich am Stromnetz gehalten, System- und Geräteüberprüfungen gemäß Vorschriften wurden in regelmäßigen Abständen durchgeführt. Einheitsinterne Alarmübungen und Überprüfungen durch Bewerter-Teams des Verbandes wurden unangekündigt durchgeführt. Das System war technisch und personell ohne Verzug zur Übernahme des höchsten Status bereit. 

20 Minuten: Zusätzlich zu den für den 3 (bzw. 6) Stunden-Status aufgeführten Bedingungen galten die folgenden Vorgaben: Die Feuerleitzentrale war rund um die Uhr durch mindestens einen Bediener (tagsüber Unteroffizier-Dienstgrad,nachts Mannschafts-Dienstgrad) besetzt, der kontinuierliche Verbindung zum übergeordneten Gefechtsstand des Verbandes (Bataillon Operation Centre; BOC) hielt und dessen Aufgaben die Überwachung der Systemanzeigen, die verzugslose Aufnahme von Alarmsprüchen sowie die Alarmierung des Bedienerpersonals war. Alle Sender der Radargeräte waren aktiviert oder in Sendebereitschaft, die Waffensystem-Software des Waffenrechners war geladen und betriebsbereit, die taktische Datenverbindung (Datalink) war mit dem System der übergeordneten Gefechtsstands synchronisiert. Bei Eingang eines Alarmspruches (Battle Stations/Blazing Skies) alarmierte der Bediener die Kampfbesatzung durch Auslösen einer Sirene. Der nachfolgende so genannte Crew-Drill der Kampfbesatzung, der durch den Feuerleitoffizier (Battery Control Officer; BCO) gesteuert und überwacht wurde, stellte durch festgelegte Verfahrensabläufe sicher, dass die Feuereinheit technisch und personell in der Lage war, unter Beachtung aller relevanten Vorschriften innerhalb von 20 Minuten den Feuerkampf aufzunehmen. 

5 Minuten: In den 1960er Jahren wurde anstelle  des  20 Minuten Status der sogenannten "Hot-Battery" zuerst ein 5-Minuten-Bereitschaftsstatus gefahren, wobei es für Teile des Bedienungspersonals erforderlich war, am oder in der unmittelbaren Nähe ihres Gerätes zu bleiben und das z.T. 24 Stunden lang.

Battle Stations (oder Blazing Skies): Bei "Battle Stations" war die Batterie/Staffel 100% Kampf-/abschussbereit .

Bei "Blazing Skies" waren ebenfalls alle "Battle-Stations" Vorraussetzungen, bis auf das  Anschließen der Flugkörper an die Startgeräte (über je ein Anschlusskabel, so genannte "Umbilical"/LFK-Anschlußstecker), gegeben.

Allerdings konnten für Übungszwecke sogenannte "Mini-Sims" (Mini-Simulatoren) auf diese "Umbilical" aufgesteckt werden , um so eine Abschußsequenz für die Lenkflugkörper ,inklusive das Aktivieren,Schärfen des Gefechtskopfes und des Antriebs und das Feuerkommando zu simulieren

 

 

Aufgaben und Daten der einzelnen Waffensystemgeräte MIM-23 HAWK:

 

Da das Waffensystem HAWK in einigen Ländern heute immer noch im Einsatz ist , werden hier nur Einzelheiten und Daten angegeben, die auch in öffentlichen Quellen frei zugänglich sind, wie z.B. einschlägige Literatur ("BLAZING SKIES-die Geschichte der Flugabwehrraketentruppe der Luftwaffe") und Wikipedia.

 

MIM-23 HAWK Feuerleitanlage BCC

(AN/TSW-11 Battery Control Central)

unten:einsatzbereites BCC der 1./FlaRakBtl 37 (Cuxhafen/Belum) ,ca. 1986

 

 

 

In der Feuerleitzentrale liefen die von den Geräten des Waffensystems gelieferten Daten und Anzeigen zusammen.Von hier aus erfolgte die Fernbedienung und Überwachung des Systems und der WaSys-Einsatz.. Die Darstellungen und Anzeigen versetzten den Feuerleitoffizier (BCO) und die Bediener (TCA,ASIO und 2 FCO) in die Lage,Ziele zu erfassen,zu identifizieren ,einer Bedrohungsanalyse zu unterziehen (Bewertung),sie einer Abschussgruppe zur Verfolgung zuzuweisen und die Bekämpfung einzuleiten. Da das WS HAWK auf den mobilen Einsatz ausgelegt war, befand sich das BCC auf einem entsprechenden geländegängigem Fahrzeug verlastet .

Anmerkung:Da unser BCC aus belgischen Beständen stammt, wurde es standesgemäß natürlich auch auf einem belgischen MAN 5 to LKW (Bj.1981) verlastet.In der deutschen Luftwaffe wurde dafür hauptsächlich der DB 1017 A von Mercedes verwendet.

 

MIM-23 HAWK Lage-und Auswertezentrale ICC

(AN/MSQ-110 Information Coordination Central)

 

Das ICC enthielt den Waffensystemrechner ADP (Automatic Data Processor). Dieser hatte einen Arbeitsspeicher von 64 KB auf Ringkern-Technologie basierend, der auch bei Abschaltung bzw. Ausfall der Betriebsspannung die zuletzt gespeicherten Daten behielt.Die von den Radargeräten ermittelten Zieldaten wurden hier zusammen mit den Daten von übergeordneten Gefechtssänden einer Bedrohungsanalyse unterzogen und dem Feuerleitoffizier zur endgültigen Bekämpfungsentscheidung angeboten. Ebenfalls befand sich ein IFF-Abfragegerät (Identification Friend/Foe) im ICC und die dazugehörige Antenne auf dem Dach des Shelters.

 

MIM-23 HAWK Feuerleitstand PCP

(AN/MSW-13 Improved Platoon Command Post)

 

Der Feuerleitstand mit Waffensystemrechner und IFF-Abfragegerät übernimmt bei Teilung eines Vollsystems in zwei Feuereinheiten die Funktionen von BCC und ICC. Äußerlich ist das PCP vom ICC nur durch die Alarmsirene zu unterscheiden, die zusätzlich auf dem Dach des PCP montiert ist.

Anmerkung: Die FlaRak-Batterie bzw. -Staffel  betrieb bis 2002 ein Vollsystem. Wurde dieses geteilt,sprach man von Halbbatterien bzw -Staffeln BCC und PCP ,letztere wurde auch als AFU (Assault Fire Unit) bezeichnet.

 

MIM-23 HAWK Impulserfassungsradargerät PAR

(AN/MPQ-50 Pulse Aquisition Radar)

 

Das PAR erfasste Ziele bis 110 Km Entfernung im störfreien Umfeld im mittleren und großen Höhenbereich. Es lieferte Seitenwinkel und Entfernung in digitaler Form an die Lage-und Auswertezentrale,an die Feuerleitanlage zur analogen Videodarstellung. Frequenzbereich im D-Band.

 

MIM-23 HAWK Dauerstricherfassungsradargerät CWAR

(AN/MPQ-55 Continuous Wave Aquisition Radar)

Das CWAR als Haupterfassungsradar fasst Ziele bis zu 65 Km Entfernung in niedrigen bis mittleren Höhen auf,wenn keine elektronischen Störungen vorhanden sind.Es arbeitet nach dem Dopplerprinzip und liefert Seitenwinkel,Annäherungsgeschwindigkeit und Grobentfernung in digitaler Form an die Lage-und Auswertezentrale ICC ,in analoger Form an die Feuerleitanlage BCC. Die Antennen von CWAR,PAR und IFF drehen sich synchron mit einer Geschwindigkeit von ca. 20 U/min. Frequenzbereich im J-Band.

 

MIM-23 HAWK Entfernungsmessradargerät ROR

(AN/MPQ-51 Range Only Radar)

 

Das ROR war ein Impulsradar,es lieferte Zielvideo und Entfernung an das BCC , wenn das HIPR aufgrund von Störungen keine Entfernungsmessung mehr durchführen konnte. Frequenzbereich im J-Bereich.

 

 

Freund/Feind-Kenngerät IFF

(Identification Friend/Foe)

Mit Hilfe des Freund/Feind Kenngerätes werden Flugziele elektronisch identifiziert.Auslösung des Abfrageimpulses manuell oder automatisch durch den Waffensystemrechner ADP.Je ein Kenngerätesatz SIEMENS 1990 D21 befindet sich im ICC und PCP,die Antennen sind abgesetzt und auf können auf diversen Antennenträgern befestigt werden,wie z.B. ausfahrbarer Antennenmast (auf Hubplattform) in einer sogenannten Turmstellung und in einer "Hügelstellung", PCP/ICC Shelter  oder auf einem  einfachen Dreibein.

Anmerkung: Da das Abfragegerät SIEMENS 1990 D21 zum Teil noch von der Bundeswehr verwendet wird ,werden hier keine Bilder davon veröffentlicht.

 

MIM-23 HAWK CW-Beleuchtungsradargerät HPIR

(AN/MPQ-57 High Power Illuminator Radar)

Das HIPR ist das Zielverfolgungsradar des WaSys HAWK. Es arbeitet nach dem Dopplerprinzip,schaltet auf ein zugewiesenes Ziel auf,verfolgt es automatisch und "beleuchtet" es mit elektromagnetischer Energie.Es liefert Zielgeschwindigkeit,-höhe und-entfernung an ICC und BCC oder PCP,sowie Richtkommandos an die Startgeräte und Referenzsignale an die LFK (Lenkflugkörper). Für jede der zwei Abschussgruppen ist je ein HIPR zuständig.Frequenzbereich im J-Band.Eine letzte in der deutschen Luftwaffe, Anfang der 1990er eingeführte Verbesserung war eine elektro-optische Kamera (HEOS) mit extremem Zoom-Objektiv, die auf beiden HPIR installiert wurde und unter guten Sichtbedingungen die rein optische Zielverfolgung auf bis zu 15 km Entfernung zuließ.

 

Launching Section Control Box

 (LSCB / "Abschußgruppe-Verteilerkasten")

 

Die LSCB empfängt Signale vom HIPR, sowie von BCC oder PCP und leitet sie an die 3 Startgeräte der jeweiligen Abschußgruppe (Section) weiter. Der Verteilerkasten besitzt Sicherheitsschalter für die Startgeräte (SAFE/OPERATE/ALERT),Anzeige-und Kontrollampen   zum Prüfen von Frequenzen und Feuerkommando-Schaltkreise für die aufliegenden und angeschlossenen Lenkflugkörper.

 

 

MIM-23 HAWK Startgerät/Launcher(LCHR)

(Guided-Missile-Zero-Length-Launcher  M192)

 

Das Startgerät trägt 3 Lenkflugkörper.Mit dem Feuerkommando richtet es die Flugkörper in Seiten-und Höhenwinkel auf einen grob vorrausberechneten Treffpunkt und startet den Lenkflugkörper. Je 3 Startgeräte bilden eine Abschussgruppe.

 

MIM-23 HAWK Lenkflugkörper  (Missile)

( BASIC HAWK MIM-23 A/IMPROVED HAWK MIM-23 B)

Der Lenkflugkörper enthält ein Einkammer-,Zweistufen-Feststofftriebwerk.Nach dem Start steuert der LFK aufgrund des halbaktiven Zielsuchlenkverfahrens proportional zum jeweiligen Zielkurs den vorrausberechneten Treffpunkt an.Das Ziel wird in der Zeit vom HIPR "beleuchtet",die reflektierte Energie wird von der beweglichen Empfangsantenne des Flugkörpers aufgenommen und im Autopiloten in Verbindung mit Antennenstellung und einem Referenzsignal vom HIPR zur Steuerung auf den Treffpunkt genutzt.

Anmerkung: Neben den "normalen" scharfen LFK ,gibt es auch sogenannte "Dummies" oder Trainings-Lenkflugkörper, die zur Ausbildung und Training von bestimmen Tätigkeiten und Vorgehensweisen bei Fehlern/Störungen genutzt werden.Aussehen, Gewicht und Abmessungen stimmen mit einem echten Lenkflugköper überein. Jedoch enthielten sie KEINEN Gefechtskopf ,Antrieb und KEINE Steuer-und Hydrauliksysteme. Zusätzlich haben sie den Schriftzug INERT (englisch für : inaktiv), auf die Flanken lackiert.

 

 

MIM-23 HAWK Technische Daten  BASIC und IMPROVED HAWK Lfk:

 

 

BASIC HAWK

MIM-23A

(1965-75)

IMPROVED HAWK

MIM-23B

(ab 1975-         )

Länge: 5,08 m 5,03 m
Durchmesser: 0,37 m 0,37 m
Spannweite: 1,19 m 1,19 m
Gewicht 584 kg 635 kg
Geschwindigkeit: max.650 m/sek max.900 m/sek
Reichweite: 25 Km 40 Km
Höhe: 13.700 m 17.700 m
Manövrierfähigkeit: 11 g 25 g
Gefechtskopf:

hochexplosiver

Splittergefechtskopf

54 Kg

1.700 Splitter

 hochexplosiver 

Splittergefechtskopf

74 Kg

16.000 Splitter

 

 

Während der Zeit des "kalten Krieges" ( bis 1989) und des  24/7  -Schichtdienstes ,mit diversen "Einsatzbereitschafts-Stufen", befanden sich insgesamt bis zu 72 scharfe HAWK-Lenkflugkörper in jeder HAWK-Friedenseinsatzstellung der Luftwaffe.

 36  Lfk  befanden sich abschussbereit auf den 6 Startgeräten der jeweiligen "Kampfbatterie/-Staffel" und noch einmal 36 Reserve Lfk lagerten  auf den sogenannten "Paletten", den

 

MIM-23 HAWK Transport- und Lageranhängern für die Lenkflugkörper

Die sogenannte "Palette" (PAL) diente einerseits zur Lagerung der einsatzbereiten Lenkflugkörper in den Stellungen und andererseits als Transportanhänger für die Lenkflugkörper auf Verlegeübungen bzw. im Einsatz. Nach Ende des "kalten Krieges" und dem Wegfall von Schichtdienst und der Herabstufung der Einsatzbereitschaft  wurden ab 1990/91 die auf den PAL gelagerten LFK in einer Planenschutzhülle eingepackt ,um sie so vor den verschiedensten Witterrungseinflüssen zu schützen.

Eine andere "Langzeit-Lager-" oder Transportmöglichkeit waren die eigentlichen LFK-Lager-/Transportcontainer. In diesen Containern wurden die zerlegten Lenkflugkörper gelagert ,die nicht auf den Startgeräten oder Paletten benötigt wurden. 

Wenn diese Lenkflugkörper benötigt wurden,konnte man diese mit Hilfe des LOADERS aus den Containern holen und innerhalb kürzester Zeit montieren und einsatzbereit machen.("Decanning = ausdosen" genannt )

 

MIM-23 HAWK LOADER  

(XM 501 HAWK Loader Transporter)

Der LOADER diente im Waffensystem HAWK zum Be-und Entladen von Startgeräten und Paletten (Msl-Transfer) .In jedem Waffensystem HAWK gab es drei dieser kleinen Kettenfahrzeuge , je 1 für die jeweilige Abschuß-Section und 1 Reservefahrzeug.

Auch wurde der LOADER dazu benutzt um  Lenkflugkörper aus den Lager-/Transportcontainern zu holen und zu montieren (=Decanning) oder um sie auch wieder zu zerlegen und  verpacken.

 

 

Stromversorgung des Waffensystems MIM-23 HAWK:


In den sogenannten Friedenseinsatzstellungen,die später nach der Wende in "Friedensausbildungsstellungen" (FAUST) umbenannt wurden, erfolgte die Stromversorgung über das öffentliche Stromnetz und Umformer, welche  die benötigte Spannung von 416V/400Hz erzeugten. Bei Verlegeübungen und dem Einsatz aus "Feldstellungen" erfolgte die Stromerzeugung ("tactical Power") mittels mobiler Stromgeneratoren ,den so genannten  SEA (Strom-Erzeugungs-Aggregat).

 
 

Jede HAWK-Batterie /-Staffel verfügte über  sechs (+2 Reserve)  dieser ,von einem 5,0 to LKW gezogenen, 56 kVA Generatoren der Fa. A. van Kaick mit luftgekühltem Deutz V 6 Diesel Motor.

 


 

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